Eingewöhnungszeit beim Stallwechsel

 

 

Pferde sind bekanntlich Gewohnheitstiere und die Trennung von dem alten Stall und Besitzer, der Verlust der gewohnten Umgebung und der sicheren Herde, bedeutet Stress und einen großen Einschnitt in ihrem Leben.

Für viele Pferde ist bei einem Stallwechsel sogar ALLES neu:

Bezugsperson(en), die Herde, der Stall, die Umgebung, der Reitplatz oder die Halle, die Gewohnheiten, Gerüche, Geräusche, Futter usw. usw.

 

 

 

Alles was im bisherigen Leben normal, üblich, sicher und berechenbar war ist nun neu, unbekannt, unsicher - vielleicht sogar bedrohlich und angsteinflößend.

Es bedeutet eine sehr große Umstellung, sich an die neuen Umstände, den Alltag und Tagesablauf zu gewöhnen und anzupassen.

Wie Pferde mit so einer neuen Situation und Herausforderung umgehen ist individuell unterschiedlich.

Einigen macht es (scheinbar) nicht viel aus, andere verändern ihr Verhalten mehr oder weniger stark.  Sie sind plötzlich schreckhaft, unruhig oder aggressiv, sind stur oder kleben etc.


Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man dem Pferd erst einmal ausreichend ZEIT gibt, sich mit und in der neuen Situation zurecht zu finden und anzukommen.

Die „Eingewöhnungszeit“ ist von Tier zu Tier ganz unterschiedlich.

Ob es sich dabei um mehrere Wochen, oder mehrere Monate handelt, hängt natürlich nicht nur von dem jeweiligen Pferd und seinem Charakter, Erfahrungen etc. ab, sondern auch von den Begleitumständen, wie den anderen Herdenmitgliedern, der Haltung, Umgebung usw.

Das viele Pferde in der ersten Zeit unaufmerksam(er), nervös(er), unkonzentriert(er) sind, sich nicht einfangen lassen wollen, nur schwer oder garnicht von der neuen Herde trennen können etc. ist vielfach nicht ungewöhnlich. 

 

 

Wir sollten also dem „Neuankömmling“ ausreichend Zeit lassen, sich langsam mit allem Neuen vertraut zu machen, Pferde, Menschen und Umgebung ganz in Ruhe und entspannt kennen zu lernen.

 

Um die Bindung zueinander zu stärken ist es gut sich viel mit seinem Pferd zu beschäftigen ohne es in seiner neuen Situation zu überfordern.

Anfangs mit gemeinsam verbrachter Zeit auf der Wiese oder Paddock, über ausgiebiges putzen, Führen auf dem Hof oder Stallgelände, Erkunden von Reitplatz oder Halle usw., Spaziergänge bis hin zum Reiten.

 

Um Vertrauen bei einem Stall- und Besitzerwechsel aufzubauen braucht es zusätzlich noch genügend Zeit sich gegenseitig kennen zu lernen.

Ein sicheres soziales Umfeld hat für Pferde und dessen Wohlbefinden eine große Bedeutung und je mehr positive Zeit man gemeinsam verbringt um so eher entsteht eine gewisse Vertrautheit untereinander.

Das Vertrauen ineinander entsteht dann aus der Gewissheit, sich auf den anderen auch wirklich verlassen zu können!

 

Das Fazit bei der Eingewöhnung lautet also:

 

ZEIT und Rücksichtnahme

Je mehr Zeit zum Eingewöhnen und je Rücksichtsvoller wir im Sinne unseres Pferdes agieren, desto besser, vertrauensvoller und nachhaltiger wird sich der Stallwechsel die gemeinsame Beziehung entwickeln!