Reiten ohne Angst - Was kann ich tun, wenn die Angst mit im Sattel sitzt...

07. Mai 2017


Ich habe vorgestern an einem tollen Vortrag von Insa Schülske (Coaching Angsfrei Reiten für Angstreiter) zum Them „Wenn die Angst mit im Sattel sitzt“ teilgenommen.

Bei der Verhaltensberatung und im Training habe ich auch immer wieder mit dem Thema Angst bei meinen Kunden zu tun.

Einige haben nur ein mulmiges Gefühl oder Unbehagen, andere teilweise sogar Panik beim Reiten oder im Umgang. Die Ursachen hierfür sind sehr unterschiedlich und können mehr oder weniger begründet sein.

Angst spielt im Reitsport von zwei Seiten eine Rolle. Zum einen von der Seite des Pferdes, zum anderen von der Seite des Reiters.


Die Hauptängste des Pferdes sind im Groben die Angst vor:

  • Tod, bzw. dem Gefressen werden
  • Bewegungs- und Fluchtunfähigeit
  • unübersichtlichem Gelände und Enge
  • Isolation (Trennung von der Herde)


Die Ängste bei Menschen sind sehr vielfältig. Hauptängste bei Reitern sind meist Angst vor:

  • Tod, Stürzen, Fallen, Verletzungen, Bewegungsunfähigkeit o.ä.
  • Kontrollverlust (einer Situation nicht gewachsen zu sein, Hilflosigkeit)






Oft wird dann versucht das Pferd mit diversen Maßnahmen, wie scharfen Gebissen, Hilfszügeln oder anderem zu kontrollieren.

Oder es werden Ausreden gefunden und sich hinter der Angst versteckt.


So entwickelt sich eine Spirale aus Unsicherheit und Angst, die mehr als kontraproduktiv für eine konstruktive Angstbewältigung bei Pferd und/oder Reiter ist.

Woran kann ich nun erkennen das ich mir Unterstützung im Umgang mit meinem Pferd oder meiner Angst holen sollte?

In ihrem Vortrag hat Insa Schülzke hierfür folgende Anhaltspunkte genannt:

  • Sie sind froh, wenn ein anderer Ihr Pferd in bestimmten Situationen übernimmt oder Sie nicht anwesend sein müssen um Ihr Pferd zu halten? z.B. Tierarzt- oder Hufpflege
  • Sie geben Aufgaben wie Führen, Reiten oder Satteln Ihres Pferdes gerne an andere ab?
  • Sie können sich beim Ausritt nicht entspannen und haben die schlimmsten Szenarien, die passieren könnten, im Kopf?
  • Sie freuen sich auf den Ausritt doch sobald Ihr Pferd herumzappelt, trauen Sie sich nicht mehr und verkrampfen?
  • Sie sind nervös und aufgeregt, sobald Ihr Pferd das tut, was es nicht tun sollte?
  • Sie fühlen sich mit dem Verhalten (tänzeln, …) Ihres Pferdes in bestimmten Situationen überfordert und wissen nicht wie Sie reagieren sollen?
  • Sie haben oft eine Ausrede parat, um nicht reiten zu müssen?
  • Sie hatten einen Reitunfall und die inneren Bilder lassen sie nicht los?
  • Sie wünschen sich einen harmonischen Umgang mit Ihrem Pferd?
  • Sie haben konkrete Probleme mit Ihrem Pferd (buckeln, steigen, etc)?
  • Sie möchten nach längerer Zeit gerne mal wieder reiten, trauen sich aber nicht?


Je öfter Sie hier genickt haben, desto eher ist ein entsprechender Workshop oder ein Einzelcoaching zum Thema Umgang mit demPferd und / oder dem mulmigen Gefühl geeignet.


Ängste überwinden

Um die Angst zu reduzieren und wieder einen positiven Kreislauf mit (Selbst)Sicherheit in Gang zu setzen gibt es viele unterschiedliche Methoden, denn je sicher man selbst ist, desto angstfreier und vertrauensvoller wird auch das Pferd auf uns reagieren.

Eine Möglichkeit ist hier z.B. die Selbstrefexion. Ziel dieser Methode ist es das eigene Handeln zu erlennen und verstehen zu lernen, Handlungsalternativen ableiten zu können, andere Sichtweisen zuzulassen und zu überprüfen ob man auf dem richtigen Weg ist.


Ängste in Zuversicht, Begeisterung und Entschlossenheit umwandeln

Bei dem Vortrag haben wir auch sehr anschaulich die wingwave-Methode kennengelernt, mit welcher wirkungsvoll z.B. Blockaden, Ängste u.s.w. gelöst oder „umprogrammiert“ werden können.

Diese Methode ist ein Leistungs- und Emotions-Coaching, das für den Coachee spürbar und schnell in wenigen Sitzungen zum Abbau von Leistungsstress und zur Steigerung von Kreativität, Mentalfitness und Konfliktstabilität führt. Erreicht wird dieser Effekt durch eine einfache Grundintervention: das Erzeugen von "wachen" REM-Phasen (Rapid Eye Movement), welche wir Menschen sonst nur im nächtlichen Traumschlaf durchlaufen. Dabei führt der Coach mit schnellen Handbewegungen den Blick seiner Coachees horizontal hin und her. Mit einem kinesiologischen Muskeltest wird vorher das genaue Thema bestimmt und während dem Coaching die Wirksamkeit der Intervention überprüft.


Aber auch Reiten mit inneren Bildern, BrainGym, systemische Aufstellung u.v.m. können mögliche Hilfssysteme sein um etwas zu verändern.


Wissen und Fähigkeiten erwerben

Wege aus der Angst gibt es also viele, grundsätzlich ist jedoch der Erwerb von Wissen und Fähigkeiten sowie der Vertrauensaufbau zwischen Pferd und Mensch von großer Bedeutung.

Auch durch praktische Übungen und entsprechendes Training können eventuelle Risiken eingeschränkt, bzw. verhindert und Ängste abgebaut werden

Um mit Pferden sicher und artgerecht umgehen zu können müssen wir die natürlichen Lebensumstände und Verhaltensweisen des Herden- und Fluchttieres Pferd und seine Sozialstrukturen verstehen.

Dadurch können wir Situationen besser einschätzen und in kritischen Momenten angemessen darauf eingehen oder reagieren bzw. sind wir in der Lage diese oftmals bereits im Vorfeld zu vermeiden.

 

Bei weiteren Fragen, Angst im Umgang mit dem Pferd oder beim Reiten können Sie mich gerne unverbindlich ansprechen, oder schreiben Sie mir eine Email. Alle Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.